Schmerztherapie: Sind kombinierte Wirkstoffe besser als ihr Ruf?
Das Wichtigste in Kürze
- Das Expertengespräch im aktuellen PTA IN LOVE Webinar liefert Fakten zur Kombinationstherapie bei Schmerzen in der Selbstmedikation
- Der Pharmakologe Prof. Dr. Thomas Herdegen geht auf Schmerzentstehung, -formen und -ursachen ein, insbesondere auf die Rolle der Prostaglandine
- Er erläutert die Wirkmechanismen der beiden Klassiker Ibuprofen und Paracetamol und beleuchtet die Fixkombi gegen Schmerz aus pharmakologischer Sicht
- Außerdem beantwortet Prof. Dr. Herdegen zusammen mit zwei ratiopharm-Expertinnen wichtige Fragen zum Thema und gibt Tipps für Ihre Beratung
- Das Kombipräparat Synofen überzeugt mit 3-fach-Effekt: stark, schnell und gut verträglich – eine gute Empfehlung bei Kopf-, Zahn- und Gelenkschmerzen
Das Thema Schmerz ist in der Offizin ein Dauerbrenner. Eine häufige Frage: Was tun, wenn die analgetische Wirkung einer Einzelsubstanz nicht ausreicht? Seit 2023 ist auch in Deutschland die Kombination aus Paracetamol und Ibuprofen für die Selbstmedikation verfügbar. Wie aber wirkt diese genau? Wann ist das Duo sinnvoll und wo ist Vorsicht geboten? Das aktuelle PTA IN LOVE Webinar liefert spannende Insights!
Lesedauer: 5 min
PTA IN LOVE Webinar
(Länge: 1 Stunde 17 Minuten)
Dem Schmerz auf der Spur – mit Prof. Dr. Thomas Herdegen
Um die Wirkmechanismen von Analgetika zu verstehen, muss man sich vor Augen führen, wie Schmerz entsteht und wie er wahrgenommen wird. Der Facharzt für Pharmakologie und Toxikologie Prof. Dr. Thomas Herdegen, ehemals Professor für Pharmakologie am Universitätsklinikum Kiel, erläutert im ersten Teil des Webinars die Hintergründe – als PTA profitieren Sie von einer ebenso fundierten wie kompakten Auffrischung zum Thema.
Im Gespräch mit der Moderatorin, PTA Chiara Brand-Borchert, bringt Prof. Dr. Herdegen die komplexen Zusammenhänge anschaulich auf den Punkt: „Im Galopp“ beleuchtet er Schmerzreize und Schmerzrezeptoren, die Nozizeption im Peripheren Nervensystem und ZNS sowie die zentrale Rolle der Prostaglandine, die vielfältige pathologische Wirkungen haben. Ebenso geht der Experte auf unterschiedliche Schmerzarten ein und spricht über deren mögliche, oft multifaktorielle Ursachen, die eine multimodale Therapie sinnvoll machen.

Schmerzarten und Substanzen in der Selbstmedikation
Nozizeptive Schmerzen wie Kopf-, Zahn- oder Arthroseschmerzen sind gut in der Selbstmedikation zu therapieren. Gerade Kopfschmerzen gilt es, sofort zu behandeln, damit Betroffene den Alltag besser bewältigen und eine Chronifizierung vermeiden können. Prof. Dr. Herdegen zeigt auf, warum Cyclooxygenase (COX)-Inhibitoren bei nozizeptiven Schmerzen besonders wirksam sind: Durch die Hemmung der Prostaglandine entfaltet sich ihre analgetische, antiphlogistische und antipyretische Wirkung.
Ein bewährter Vertreter dieser Substanzgruppe ist Ibuprofen. Im Vergleich zu anderen COX-Hemmern zeichnet sich Ibuprofen durch eine gute Wirksamkeit mit breitem Einsatzspektrum aus, und das bei weniger Nebenwirkungen und weniger Kontraindikationen. Bei der Beratung in der Offizin gilt es natürlich, auch diese zu beachten – hierfür gibt der Experte konkrete Tipps.
Ein weiterer Klassiker in der Selbstmedikation bei Schmerzen ist Paracetamol. Sein Wirkmechanismus ist komplexer, die selektive Cyclooxygenase-Hemmung gehört dazu, doch es wirkt auch auf das Endocannabinoid-System. Paracetamol, so Prof. Dr. Thomas Herdegen, ist Mittel der ersten Wahl beispielsweise für Patientinnen und Patienten mit Nieren- und Herzinsuffizienz oder Ulcus, in der Schwangerschaft sowie für Menschen unter Multimedikation.
Die Grenzen der Selbstmedikation
Wann sollte eine Ärztin oder ein Arzt zurate gezogen werden? Wenn es sich nicht mehr um leichte bis mittelstarke Schmerzen handelt und Ihr Gegenüber die Schmerzen als stark oder sehr stark wahrnimmt, ist ärztliche Hilfe angezeigt. Dasselbe gilt bei starken Begleitreaktionen wie z. B. niedrigem Blutdruck, hohem Fieber oder Infektionen – also immer dann, wenn eine akute körperliche Bedrohung besteht.
Argumente für das Duo Ibuprofen und Paracetamol
Von Kombinationspräparaten verspricht man sich generell zwei entscheidende Vorteile:
- Eine höhere Compliance, da nur eine Tablette eingenommen wird und nicht mehrere Präparate, bei denen man ggf. auf wechselnde Abstände achten muss
- Eine synergistische Verstärkung der Wirkung bei möglichst niedrigerer Dosierung und günstigerem Nebenwirkungsprofil
Diese Vorteile zeichnet auch die Kombi Ibuprofen und Paracetamol aus: Sie verbindet die entzündungshemmende, schmerzstillende und fiebersenkende Wirkung von Ibuprofen mit den analgetischen und antipyretischen Effekten von Paracetamol. Dabei wirken die beiden Substanzen unterschiedlich, da Ibuprofen das Schmerzsignal direkt am Ort der Entstehung reduziert, während Paracetamol die Übertragung des Schmerzsignals im zentralen Nervensystem hemmt.
Durch das Paracetamol kann übrigens die Dosis von Ibuprofen halbiert werden, was auch das Nebenwirkungsrisiko senkt, erläutert Prof. Dr. Herdegen im Webinar. Insgesamt überzeugt das Duo Ibuprofen und Paracetamol sowohl durch seine hohe Wirksamkeit als auch durch seine gute Verträglichkeit – belegt durch zahlreiche kontrollierte Studien.

Seit 2023 im OTC-Markt: Das Kombipräparat Synofen
Nachdem das Duo Ibuprofen und Paracetamol in Deutschland zunächst in verschreibungspflichtiger Form angeboten wurde, ist seit 2022 auch eine Abgabe für die Selbstmedikation möglich. Mit Synofen von ratiopharm können Sie somit ein OTC-Kombipräparat empfehlen, das sich durch einen 3-fach-Effekt bei Schmerzen auszeichnet: stark, schnell und gut verträglich.
Synofen ist eine Fixkombi mit 500 mg Paracetamol und 200 mg Ibuprofen. Das Präparat eignet sich zur kurzzeitigen symptomatischen Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen – speziell auch bei Schmerzen, die durch alleinige Anwendung von Ibuprofen oder Paracetamol nicht gelindert werden können. Die entscheidenden Vorteile von Synofen:
- Überzeugende Schmerzlinderung dank Synergie-Effekt
- Niedriges Neben- und Wechselwirkungsrisiko dank niedrig dosierter Einzelkomponenten
- Schneller Wirkeintritt bereits nach 15 Minuten* (Paracetamol-Effekt) und lange Schmerzhemmung – mindestens 8 Stunden* (Ibuprofen-Effekt)
Bestens beraten zur Schmerztherapie mit Synofen
Mehr zum Profil von Synofen erfahren Sie im Webinar auch von Anette Berger, Product Excellence Manager Innovative Medicines and OTC, und Dr. Birgit Löffler, Senior Medical Manager Generika, tätig in der medizinisch-wissenschaftlichen Abteilung von ratiopharm. Zuletzt beantwortet das dreiköpfige Team Fragestellungen, die Ihnen bei Ihrer Beratung in der Apotheke begegnen können einschließlich Fragen der Zuschauerinnen und Zuschauer:
- Wem kann man Synofen empfehlen?
- Bei wem sollte man vorsichtig sein und warum?
- Was sind die entscheidenden Argumente für diejenigen, die Synofen noch nicht kennen?
- Darf Synofen in der Schwangerschaft eingenommen werden?
- Wie stark ist die entzündungshemmende Wirkung von 200 mg Ibuprofen in der Fixkombi einzuschätzen?
- Warum wirkt Synofen so schnell?
- Welche Vorgehensweise ist bei Migräne zu empfehlen?
Noch viele weitere spannende Fragen von den Zuschauerinnen und Zuschauern wurden im Nachgang beantwortet und können Sie hier finden.
Neugierig? Dann bringen Sie nun Ihr Wissen in Sachen Schmerz und Schmerztherapie in der Selbstmedikation auf den neusten Stand und schauen Sie selbst das PTA IN LOVE Webinar „Schmerztherapie neu gedacht: Ibuprofen und Paracetamol als Duo“. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen und nachhaltige Impulse!
Synofen auf einen Blick
- 500 mg Paracetamol und 200 mg Ibuprofen kombiniert in einer Tablette
- Mit 3-fach-Effekt: stark, schnell und gut verträglich
- Für Patientinnen und Patienten, die sich eine schnelle, starke oder gut verträgliche Schmerzlinderung wünschen
- Anwendungsgebiete: kurzzeitige symptomatische Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen wie Kopf-, Zahn-, Rücken- oder Gelenkschmerzen
- Zugelassen für Erwachsene ab 18 Jahren
- Frei von Laktose, Gluten und Inhaltsstoffen tierischen Ursprungs
- Leicht einzunehmen: ovale Tablette mit glattem Filmüberzug, Einnahme mit Wasser
- Dosierungsempfehlung: bis zu 3 x täglich 1 Tablette, zwischen den Einnahmen muss ein zeitlicher Abstand von mindestens sechs Stunden liegen
*Mehlisch DR et al., Clin. Ther. 32,6. 2010
Synofen
Wirkstoff: 500 mg Paracetamol, 200 mg Ibuprofen. Anwendungsgebiete: Synofen wird angewendet zur kurzzeitigen symptomatischen Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen. Synofen ist speziell anwendbar bei Schmerzen, die durch alleinige Anwendung von Ibuprofen oder Paracetamol nicht gelindert werden können. Apothekenpflichtig.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.
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