Von PTA zu PTA
Der PTA-Blog von ratiopharm
Richtig reagieren bei Maskenverweigerern
Je länger die Corona-Krise andauert, desto schwieriger fällt es manchen Menschen, die geltenden Regeln zu akzeptieren. Viele sind verunsichert und hinterfragen die Maßnahmen, andere sehen sich grundsätzlich in ihrer Freiheit eingeschränkt und weigern sich rundweg, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Dann gibt es natürlich auch diejenigen, die aufgrund einer Erkrankung oder Behinderung keine Maske tragen können oder sie schlichtweg vergessen haben. Wie also reagieren, wenn ein Kunde ohne Maske in der Offizin auftaucht? Hier sind meine Tipps für Sie.

Mit freundlicher Geste und Hilfsbereitschaft
Vielleicht hat der Kunden die Maske nur vergessen? Nutzen Sie den ersten Blickkontakt, um mit einer dezenten Geste auf Ihr eigenes Gesicht zu deuten und schauen Sie, wie Ihr Kunde reagiert. Oftmals setzt der Betreffende seine Maske gleich auf. Falls nicht, weisen Sie ihn freundlich darauf hin, dass er seine Mund-Nasen-Bedeckung vergessen hat. Kunden, die keine Maske tragen möchten, sollten Sie darüber informieren, dass in der Apotheke Maskenpflicht besteht. Betonen Sie dabei: „Es handelt sich um Hygienevorschriften zum Schutze aller Kunden und Mitarbeiter.“ Dazu können Sie ihm anbieten, eine Einwegmaske für ihn zu holen. Geht der Kunde darauf ein, ist die Situation entschärft und Sie können die Beratung fortsetzen. Kunden, die ein gesundheitliches Attest haben, können Sie z. B. bitten, sich kurzzeitig einen Schal oder einen Tuch vor den Mund zu ziehen oder aber draußen an die Notdienstklappe zu gehen, um dort bedient zu werden.

Verständnis zeigen, Fachkompetenz betonen
Verweigert Ihr Gegenüber ohne Attest weiterhin das Tragen der Maske, können Sie einerseits Verständnis signalisieren: „Ich verstehe, dass es in der jetzigen Situation oft schwierig ist, auf persönliche Freiheiten zu verzichten.“ Zum anderen sollten Sie aber auch auf Ihre Fachkompetenz verweisen: „Aus unserer Sicht als ausgebildetes Apothekenpersonal ist das Tragen von Masken so einzuschätzen, dass ...“.
Ebenso können Sie eine wichtige Gemeinsamkeit unterstreichen: „Bestimmt sind wir beide uns doch einig, dass wir weder an einer Grippe noch an Corona erkranken wollen.“
Gelassen bleiben, konsequent handeln
Bitten Sie den Kunden mit ruhiger Stimme um Rücksicht auf die anderen anwesenden Personen: „Bitte respektieren Sie die Regeln in unserer Apotheke und haben Sie Verständnis für diejenigen, die das Thema Corona ernst nehmen.“ Beharrt Ihr Gegenüber auf seiner Position, sollten Sie die weitere – womöglich ins Politische abschweifende – Diskussion vermeiden und können so formulieren: „Es tut mir leid, aber dann können wir Sie hier leider nicht bedienen. Wir weisen unsere Kunden schon draußen am Eingang hin, dass in der Apotheke Maskenpflicht besteht.“ Wenn Sie mehr mit dem gesundheitlichen Schutz argumentieren und weniger mit dem Hausrecht, kann das deeskalierend wirken. Ebenso können Sie hinzufügen, dass gegebenenfalls (abhängig vom jeweiligen Bundesland) sowohl der Apotheke als auch dem Kunden Bußgelder drohen.
Auch hier empfehle ich, an die Solidarität des Kunden zu appellieren: „Bitte unterstützen Sie unsere Bemühungen und helfen Sie uns, in diesen schwierigen Zeiten Bußgelder zu vermeiden.“ Bleibt der Kunde uneinsichtig, können Sie ihn auffordern, vor der Tür zu warten und ihm anbieten, ihn über die Notdienstklappe zu bedienen. Hierbei besteht unter Umständen allerdings das Risiko, dass man sich weit zur Klappe vorbeugen muss und dem Aerosol des Kunden ausgesetzt ist. Alternativ können Sie den Kunden mit einem eindeutigen „Auf Wiedersehen“ verabschieden. Zeigt sich die Person gar aggressiv, bitten Sie sie zu gehen und bewegen Sie sich selbst zum Ausgang, um dort zu warten, bis der Betreffende hinausgegangen ist. Sie können auf Ihr Hausrecht bestehen und dieses bei Bedarf mit behördlicher Unterstützung durchsetzen. Die generelle Vorgehensweise sollte vorab im Apothekenteam besprochen werden.
Ich wünsche Ihnen viel Gelassenheit und Fingerspitzengefühl, um in jeder Situation professionell und freundlich, aber mit Bestimmtheit zum Wohle aller Beteiligten zu handeln!
Ihre PTA Slavi Neskovic
Krankmelden – aber korrekt!
Ein bisschen Schnupfen und Heiserkeit sind kein Grund, das Bett zu hüten. Ein grippaler Infekt mit Kopf- und Gliederschmerzen, ausgeprägter Rhinitis, Husten oder gar Fieber dagegen schon. Wenn es Sie richtig erwischt hat, sollten Sie zuhause bleiben und dem Körper Ruhe gönnen. Zudem ist es ratsam, gesunde Kollegen und Apothekenkunden nicht anzustecken. Gerade für ältere Menschen und multimorbide Patienten kann eine Erkältung gefährlich werden.

Wenn Sie sich krankmelden, gibt es jedoch einiges zu beachten. Gehen Sie korrekt vor, um mögliche Abmahnungen oder finanzielle Einbußen zu vermeiden:
- Sie merken morgens, dass es Ihnen schlecht geht? Melden Sie sich unverzüglich, noch vor Dienstbeginn, bei Ihrem Arbeitgeber, Filialleiter oder dem Personalbeauftragten krank. Wenn Sie nur einen Mitarbeiter informieren und er vergisst, die Krankmeldung weiterzugeben, tragen Sie die Verantwortung und die Konsequenzen.
- Die Krankmeldung kann telefonisch, per E-Mail oder Fax erfolgen, gegebenenfalls ist auch eine SMS oder WhatsApp möglich, dies hängt von Ihrem Arbeitsvertrag und den Gepflogenheiten in Ihrer Apotheke ab. Informieren Sie sich frühzeitig darüber!
- Sollte die Krankheit länger als drei Tage dauern, müssen Sie einen Arzt aufsuchen und am dritten oder spätestens vierten Fehltag die Krankschreibung vorlegen. Samstag und Sonntag zählen mit – wenn man also am Freitag krank wird, muss die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung spätestens am Montag beim Arbeitgeber sein. Der Apothekeninhaber ist übrigens berechtigt, die ärztliche Bescheinigung auch früher zu verlangen. Schauen Sie am besten genau in Ihren Arbeitsvertrag.
- Häufig reicht vorab ein Scan oder Fax der Krankschreibung, die dann postalisch nachzusenden ist (möglichst per Einschreiben). Auch hier gilt im Zweifel, was in Ihrem Arbeitsvertrag steht.
- Wenn Sie nach Ablauf des Datums auf dem Attest immer noch krank sind, müssen Sie eine Folgebescheinigung Ihres Arztes vorlegen.
- Angestellte haben in der Regel Anspruch auf eine sechswöchige Entgeltfortzahlung in Höhe von 70 Prozent des Nettogehalts, danach greift das Krankengeld der Krankenkasse nach dem Fünften Buch Sozialgesetzbuch (SGB V).
- Keinen Anspruch auf Entgeltfortzahlung haben Arbeitnehmer, die ihre Erkrankung selbst verschuldet haben, so nach medizinisch nicht notwendigen Schönheitsoperationen, nach einem Piercing oder Tattoo.
Wer alle Regeln rund um Krankmeldung und Krankschreibung beachtet, kann sich viel Stress ersparen, besser erholen und schneller genesen. Geben Sie Ihrem Körper Zeit, wieder zu Kräften zu kommen. So beugen Sie auch einem Rückfall vor, der Sie womöglich noch länger ausbremsen könnte. In diesem Sinne: Gute Besserung!
Ihre PTA Slavi Neskovic
Ein starkes Team ist Gold wert
Es liegt auf der Hand: Je stärker der Zusammenhalt im Team, desto leichter fällt die Arbeit. Wenn alle mit ganzer Kraft an einem Strang ziehen, bewegen sie mehr. Und das Boot, bei dem alle synchron in eine Richtung rudern, kommt schneller ans Ziel. Ein starkes Team in der Offizin – das ist für mich die nette Kollegin, die mich an einem schlechten Tag mit freundlichen Worten aufmuntert und ohne weiter zu fragen am HV entlastet. Die Chefin, die bei der Personal- und Urlaubsplanung fair ist und ein offenes Ohr für alle Mitarbeiter hat. Oder der Kollege, der mir gerne zur Seite steht, wenn ich mal am Computer zu verzweifeln drohe.

Was die Führung leisten kann
Zum diesem Zusammenhalt kann jeder seinen Beitrag leisten. Eine wichtige Voraussetzung ist, dass das Team gut zusammenpasst. Natürlich ist es schön, wenn man viel gemeinsam hat – aber es ist auch gut, wenn man sich in seinen Stärken und Charaktereigenschaften ergänzt und voneinander lernen kann. Hier liegt es an der Leitung, Menschenkenntnis zu beweisen und an jedem einzelnen im Team, Offenheit, Geduld und Toleranz zu üben. Neue Kollegen sollten von Anfang an gut eingebunden werden. Eine Vorstellungsrunde und die individuelle Einarbeitung durch einen Kollegen gehören zum guten Ton, ebenso, dass der Arbeitsplatz gut vorbereitet ist und das neue Teammitglied in Gespräche einbezogen wird.
Was jeder Teamplayer beitragen sollte
Ein freundlicher, respektvoller Umgang sollte den Ton bestimmen. Hilfsbereitschaft, Zuverlässigkeit und Engagement: Dafür trägt jeder persönlich Verantwortung. Ideal ist es, wenn das Team ein gemeinsames Leitbild erarbeitet und die Werte und Ziele, für es einstehen will, schriftlich festhält. Um die gesteckten Ziele zu erreichen, gilt es die Aufgaben klar zu verteilen. Ganz wichtig sind zudem eine offene Kommunikationskultur und ein regelmäßiger Austausch. Leistungen sollten anerkannt, Wertschätzung und Lob ausgesprochen werden. Was aber tun, wenn Klatsch und Tratsch die Runde machen? Davon distanziert man sich am besten mit Formulierungen wie „Davon habe ich nichts gehört“ oder „Da würde ich nochmal nachfragen“. Kollegen, die gerne lästern, sollte man meiden und generell nichts weitertragen, weder Gerüchte, noch anderes, was einem anvertraut wurde. Probleme sollten ohne langes Abwarten offen angegangen und Fehler konstruktiv aufgearbeitet werden. Ebenso muss jeder Verbesserungsvorschläge einbringen können – das bringt alle weiter.

Wunderwaffe Team-Event
Auch gemeinsame Aktivitäten außerhalb der Offizin fördern den Teamgeist. Gehen Sie hin und wieder gemeinsam Mittagessen oder treffen Sie sich einmal im Monat für ein nettes Event – beispielsweise einen Bowling-Abend oder einen After-Work-Museumsbesuch. Bei einem professionell organisierten Team-Building lernt man sich von einer ganz anderen Seite kennen und erlebt einen neuen Zusammenhalt. Kommunizieren, Rollen, Zeit und Ressourcen einteilen, Probleme auf kreative Weise lösen, Entscheidungen treffen: Hier kann man gemeinsam spielerisch agieren, seine Fähigkeiten in die Gruppe einbringen und sogar neue Talente entdecken. Wie wäre es also beim nächsten Betriebsausflug mit einer Krimi-Ralley, einem Outdoor Escape Game oder einem Kletterparcours? Ob Floßbau mit Flussfahrt, Koch- oder Kreativ-Event – Team-Building bringt auch jede Menge Spaß! Ebenso schweißt der gemeinsame Einsatz für eine gute Sache zusammen. Warum also nicht unter fachlicher Anleitung für das nahegelegene Seniorenheim gärtnern, Insektenhotels und Nistkästen bauen? Wagen Sie ruhig mal etwas ganz Neues und erleben Sie gemeinsam, was in Ihnen steckt – und was das Team gemeinsam schaffen kann!
Ihre PTA Slavi Neskovic
Wo essen Sie eigentlich während der Arbeitswoche zu Mittag? Entscheiden Sie spontan zwischen dem Bäcker an der Ecke, dem Schnellimbiss oder gehen Sie regelmäßig mit Ihren Kolleginnen und Kollegen ins Restaurant? Vielleicht bringen Sie auch Ihr eigenes Essen von zuhause mit und praktizieren schon den aktuellen Food-Trend aus den USA: Meal Prep. Der bezeichnet im Grunde nichts anderes als das Vorkochen von Mahlzeiten, denn „Meal“ steht für Mahlzeit und „Prep“ für „Preparation“, also Vorbereitung. Die altbekannte Idee wurde von amerikanischen Fitness-Fans wieder aufgegriffen, die mit wöchentlich zubereiteten und genau portionierten Mahlzeiten ihren Ernährungsplan besonders gut einhalten konnten.

Einmal kochen, täglich genießen
Die Vorteile von Meal Prep liegen auf der Hand: Sie selbst bestimmen, was in Ihre Lunchbox kommt. Sie kochen vor, was Ihnen schmeckt und auch über die Größe der Portion entscheiden Sie. So behalten Sie Ihre Nährstoffzufuhr im Auge, ernähren sich bewusster und es wird weniger Essen weggeworfen. Wenn Sie ein- oder zweimal pro Woche kochen, sparen Sie an den anderen Tagen Zeit. Wenn Sie clever planen und nicht so häufig einkaufen, geben Sie weniger Geld aus. Gerade jetzt im Sommer bietet es sich an, Meal Prep auszuprobieren: Bei der Hitze steht niemand gerne täglich am Herd, zum anderen bietet das saisonale Obst und Gemüse der Region jede Menge Möglichkeiten, die Lunchbox lecker und gesund zu füllen.
Das sind meine Meal Prep Tipps für Sie:
- Einfache Gerichte auswählen, die schmackhaft und gesund sind, dazu eine Einkaufsliste erstellen
- Samstags einkaufen gehen, Sonntags vorkochen
- Reis, Kartoffeln und Nudeln in größeren Mengen kochen
- Je nach Vorliebe z. B. Fleisch, Eier, Couscous oder Tofu sowie Gemüse nach Wahl vorbereiten
- Alles gut auskühlen lassen und in separaten Behältern im Kühlschrank lagern
- Gleich mehrere Saucen – z. B. italienische und chinesische – sowie unterschiedliche Kräuter vorbereiten, um Gerichte auf Basis ähnlicher Zutaten zu variieren
- Am Morgen vor der Arbeit die Mahlzeiten zusammenstellen und in Glas- oder Edelstahldosen packen
- Saucen immer getrennt transportieren
- Zu den vorgekochten Gerichten frischen Salat, Obst und Nüsse als Snack mitnehmen
Für den Wochenanfang bereite ich am liebsten Salate vor – grün und bunt mit Mais, Tomaten und Paprika, dazu je nach Laune Ei, Thunfisch oder Schafskäse. Mitte und Ende der Woche greife ich zu Gerichten, die im Kühlschrank länger halten, beispielsweise mit Reis: Einmal auf italienische Art – zu Hühnchenbrust, Tomaten und grünem Pesto, mit Mozzarella überbacken. Und dann asiatisch – zu einem leckeren Gemüse-Mix in grünem Curry. Eintöpfe und Curries sind übrigens bestens fürs Meal-Preppen geeignet, da sie nur in einem Topf gekocht und in einer Dose transportiert werden. Zum Nachtisch gibt es bei mir eine Handvoll Kirschen oder Blaubeeren, zwischendurch ein paar Cashew-Kerne oder Datteln. Probieren Sie es aus – ich wünsche Ihnen viel Spaß bei Vorbereiten und Genießen!
Ihre PTA Slavi Neskovic
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